Garachico - entspannter Urlaub abseits des Trubels
Garachico ist eine Stadt im Nordwesten der Kanareninsel Teneriffa mit ca. 5035 Einwohnern. Sie ist über die Straße Buenavista del Norte - Icod de los Vinos und TF-42 mit Santa Cruz de Tenerife verbunden. Nachbargemeinden sind Santiago del Teide im Süden, El Tanque im Westen sowie Icod de los Vinos im Osten.
Garachico - Vergangenheit und Gegenwart
Unmittelbar nach der Eroberung Teneriffas 1496 wurde die Stadt Garachico vom Genueser Bankier Christobal de Ponte gegründet. Erste wirtschaftliche Grundlage Garachicos war Zuckerrohr und seine Verarbeitung. 1520 wurde mit dem Bau der Eremita de Santa Ana als Hauptkirche begonnen. Ein kleines Museum mit sakralen Objekten befindet sich heute in einem Anbau der Kirche.
Garachico entwickelte sich im 16. und 17. Jahrhundert zum bedeutendsten Hafen der Insel, zu dessen Sicherung 1575 die heute noch intakte Hafenfestung, das Castillo de San Miguel errichtet wurde. Wesentlich für die Wirtschaft war der Anbau und Export des Malvasia- Weins, insbesondere nach England, aber auch nach Holland und Amerika.
Durch den Wohlstand aus dem Handel jener Epoche konnten großzügige Stiftungen gegründet werden; im 18. Jahrhundert zählte man fünf Klostergemeinschaften.
Am 5. Mai 1706 kam abrupt das Ende Garachicos als Handelszentrum. Mit dem Ausbruch des elf Kilometer entfernt gelegenen Vulkans Montaña de Trebejo wurden weite Teile des Ortes unter den Lavamassen begraben. Immerhin die Kirche und das Kloster San Francisco aus dem 16. Jahrhundert blieben von den Feuerbrünsten verschont, weshalb Garachico heute vom Fremdenverkehr leben kann.
Sightseeing in Garachicos
Sehenswert ist grundsätzlich der ganze Ort, besonders seine ruhige und verkehrsfreie Fußgängerzone. Rund um die idyllische Plaza de la Libertad in der Ortsmitte bestaunen die Besucher die Gebäude, wie zum Beispiel die Kirche Nuestra Senora. In der Nacht zum Karfreitag ist das Gotteshaus im Rahmen der Semana Santa-Prozessionen Ausgangspunkt eines Umzugs mit eindrucksvollen Heiligenfiguren. Auch der Palast der Grafen von Gomera und der Park Playa de Pila, in dem sich die letzten Reste der Hafenanlage aus dem 17. Jahrhundert befinden, werden besichtigt. In der Klosterkirche San Francisco beeindrucken die Holzdecke im Mudejarstil und einige Skulpturen. Das Rathaus und das Stadtmuseum mit einem klassischen kanarischen Innenhof mit Galerien und Palmen sind im ehemaligen Kloster beherbergt. Im Museum erfährt man unter anderem, dass nicht nur mit dem Export von Wein Geld verdient wurde, sondern auch mit Sklavenhandel.Et
was außerhalb von Garachico befindet sich auf einer Anhöhe an der Landstraße ein Aussichtpunkt, von dem man einen schönen Überblick über den Ort und die Bucht hat. Hier ist den vielen Emigranten, die in früheren Zeiten vom Hafen in die weite Welt aufbrachen, ein Denkmal errichtet worden. Es stellt einen dem Meer zustrebenden Mann mit vielen Koffern dar. In seiner Brust erkennt man ein großes rundes Loch. Der Auswanderer verlässt seine Heimat, doch sein Herz lässt er zurück.
Badebucht Grachico
Zwischen den Felsen des Lavagesteins ist das Naturbad El Caléton entstanden, das in verschiedenen Becken unterschiedlichster Form zur Abkühlung lockt. Das Schwimmbad ist frei zugänglich und bietet auf befestigten Plattformen in Naturstein angenehme Plätzchen zum Sonnenbaden. Rund um die Schwimmbecken bildet die zerklüftete Rifflandschaft eine traumhafte Kulisse, welche auch gerne für Filme genutzt wird. Am westlichen Ortsausgang wird der romantische Kiesstrand von Familien und Anglern bevölkert. Dort befindet sich auch der Fischerhafen, auf dessen Mole die modernen Skulpturen des Japaners Kan Yakazu bewundert werden.
Vom Besichtigen historischer Gebäude und interessanter Denkmäler bis hin zum genüsslichen Sonnenanbeten und einem etwas anderen Badeerlebnis ist in Garachico für jeden etwas dabei, der einen entspannten Urlaub abseits des großen Trubels verleben möchte.