Gefährlicher Kunststoffmüll belastet unsere Weltmeere
Alljährlich, immer am 5. Juni, findet (weltweit) der Tag der Umwelt statt. Auf einer Weltumweltkonferenz wird dann über Umweltbelastungen und deren Folgen diskutiert. Im Vordergrund steht dabei, die Naturzerstörung aufzuhalten und das Umweltbewusstsein der Menschen zu sensibilisieren.
Thema des Weltumwelttages 2018 war der Plastikmüll.
Ein wichtiges Thema, denn unser Leben wird von Einwegkunststoffen geprägt. Alltäglich greifen die meisten von uns zu Produkten mit Kunststoffverpackungen. Bis zu fünf Billionen Wegwerf-Plastiktüten werden pro Jahr auf unserer Welt verwendet – weltweit werden pro Minute etwa eine Million Getränke gekauft, die sich in Plastikflaschen befinden.
Gut zu wissen:
Kunststoffe verrotten nicht, sie zerfallen. Das Plastik, das sich in unseren Ozeanen befindet, braucht jedoch unglaublich viel Zeit, um vollständig zu zerfallen. Der langwierige Prozess kann bis zu 1.000 Jahre dauern.
Gegen Plastik: Beat Plastik Pollution auf den Kanarischen Inseln
Auf dem kanarischen Archipel haben sich die Betreiber des Loro Parks auf Teneriffa und des Aquariums Poema del Mar auf Gran Canaria mit dem Thema Plastikmüll auseinandergesetzt und beschlossen, sich für eine plastikfreie Zukunft zu engagieren. Beide Tierparks haben beschlossen, künftig auf Kunststoffverpackungen zu verzichten und auf alternative Materialien zurückzugreifen. Eine gute Entscheidung!
Warum ist Plastik so gefährlich?
Farbenfroh, leicht, widerstandsfähig und vielseitig verwendbar: Kunststoff. Nicht alles, was aus Plastik besteht, ist zwangsläufig schlecht. Negativ zu beurteilen sind vor allem die zahlreichen Einwegartikel, die aus Kunststoff angefertigt werden. Sie sind kurzlebig und werden schnell zum unliebsamen Müll. Besonders gefährlich ist der Plastikmüll für die zahlreichen Meeresbewohner, die unsere Ozeane mit Leben erfüllen. Es ist eine erschreckende Tatsache, dass keines unserer Weltmeere frei von Kunststoff ist. Die Bedrohung für die Unterwasserwelt ist nicht nur allgegenwärtig, sie ist auch von einem katastrophalen Ausmaß. Immer wieder verenden Meeresbewohner, weil sie den Unterschied zwischen Nahrung und Plastikmüll nicht erkannt haben. Kunststoffe werden verschluck, sie sind unverdaulich und führen zu einer Verstopfung des Magens. Die Tiere können nichts mehr zu sich nehmen – sie verhungern.
Weiß man, dass Wissenschaftler den Mageninhalt gestrandeter Wale untersuchten und dabei Plastiktüten, kunststoffhaltigen Verpackungsmüll und Fischernetze entdeckten, so wird einem die Reichweite dieser Umweltkatastrophe schnell deutlich.
Es ist jedoch nicht nur das Verschlucken von Plastik, das viele Meeresbewohner das Leben kostet. Wer den gefährlichen Kunststoff nicht gefressen hat, der kann sich jederzeit in ausgedienten Fischernetzen verfangen. Einige Seevögel sind bereits dazu übergegangen, Plastikschnüre zu nutzen, um ihre Nester zu bauen. Ihr Nachwuchs verfängt sich oftmals in den Kunststoffschlingen und hängt sich in ihnen auf. Ein schlimmer Tod!
All diese schrecklichen Vorfälle hätten vermieden werden können, wenn der Mensch nicht so leichtsinnig und gedankenlos gewesen wäre.
Wie kommt all das Plastik ins Meer?
Die meisten Kunststoffabfälle gelangen vom Land aus in den Ozean. Der Müll kommt dabei aus Ländern wie China, Indonesien, Vietnam, Malaysia, Thailand, Bangladesch, aus Nigeria, Ägypten und von den Philippinen.
Doch auch direkt auf dem Meer entsteht Plastikmüll. Es handelt sich dabei vorwiegend um alte Bojen und Fischernetze und zum Teil auch um Frachtstücke, die von Schiffen verloren wurden.
Tötet nicht die Bäume, macht nicht das Wasser unserer Flüsse trübe.
Reißt nicht die Eingeweide unserer Erde auf.
(Keokuk, Häuptling der Sauk)
Gut zu wissen:
80% des Mülls kommen vom Land – 20% der Plastikabfälle kommen direkt vom Meer.
Verantwortung übernehmen
Wenn du nun denkst, die Plastikproduktion wurde inzwischen verringert, dann irrst du dich, denn genau das Gegenteil ist der Fall: 311 Millionen Tonnen Kunststoff werden auf unserer Welt pro Jahr produziert. Auf Platz Nummer eins der Plastik produzierenden Länder befindet sich – mit 26% - China, mit 20% liegt Europa auf dem zweiten Platz, Nordamerika belegt – mit immerhin 19% - den dritten Platz.
Das Plastik, das in den europäischen Ländern produziert wird, wird vorwiegend zur Fertigung von Verpackungen verwendet - ein eher kleiner Teil dient der Herstellung von Autoteilen, Elektroartikeln und Baumaterialien.
Kunststoffabfall vermeiden:
Wer einen Schritt in die richtige Richtung gehen möchte, der sollte zu seinem nächsten Einkauf eine Tasche oder ein Körbchen mitnehmen und auf den Kauf von Plastiktüten verzichten. Auch beim Kauf von „Coffee to go“ lässt sich Müll vermeiden: Besorge Dir einen Thermobecher, den du immer wieder verwenden kannst. Zum Einkauf an der Fleischtheke kannst du Dosen mitnehmen und die Verkäufer(innen) darum bitten, deine Waren dort hinein zu packen.
Weiterhin solltest du darauf verzichten, Einwegflaschen aus Kunststoff zu kaufen. Trenne bitte auch deinen Müll und sortiere die Wertstoffe.
Vorsicht:
Lass dich bitte nicht von Verpackungsmaterialien täuschen, welche die Aufschrift „Bioplastik“ tragen. Es gibt keine Kunststoffprodukte die vollständig biologisch abbaubar oder kompostierbar sind.
Weitere Infos zum Thema Plastikmüll findest du auf der Website worldenvironmentday.global.
Die Vermeidung von Plastikmüll ist ein heikles Thema. Es gibt viel zu tun! Umso mehr freut es uns, dass der Loro Parque und das Aquarium Poema del Mar sich für die Vermeidung von Plastikabfällen einsetzen und mit gutem Beispiel vorangehen. Denke immer daran:
Unser Planet ist unser Zuhause, unser einziges Zuhause.
Wo sollen wir denn hingehen, wenn wir ihn zerstören?
(Dalai Lama)