El Teide - Geschichte und Symbolkraft
Was ist der Pico del Teide?
Höhe: | 3718m |
Lage: | Teneriffa Spanien |
Gebirge: | Cañadas del Teide |
Typ: | Schichtvulkan |
Gesteinsalter: | Jungpleistozän bis Holozän |
Letzte Eruption: |
1909 |
Flora: | Tajinaste - rot- & blau blühend, Cordeso de Cumbre - gelb blühend, Teide Skabiose rosa & violett blühend, Teide Veilchen, Ginster - gelb blühend, Teide-Edelweiß, Sonnenröschen, Silberdistel. |
Koordinaten: | 28° 16′ 24″ N, 16° 38′ 32″ W |
Die Bedeutung des Teides für den Tourismus
Der Pico de Teide, welcher auch als Teyde bekannt ist, ist mit einer Höhe von Sage und Schreibe 3718 Metern der höchste spanische Berg und zugleich die höchste Erhebung auf der Kanarischen Insel Teneriffa. Des Weiteren ist der Pico de Teide der drittgrößte Inselvulkan weltweit. Die größte Vulkaninsel, welches eine Insel, die überwiegend aus mindestens einem aktiven Vulkan gebildet wird, der Welt ist Island, wo sogar ein Golfplatz vorhanden ist und ein wunderbares Erlebnis für wenig Geld bietet.
18.990 Hektar des umliegenden Gebietes sind als Teide Nationalpark, auch als Parque National del Teide bekannt, ausgewiesen, das Gebiet ist das Ausflugsziel N° 1.
Jährlich besuchen unzählige Touristen und Interessierte das Gebiet, um den Teide Nationalpark bewundern zu können und sich den Vulkan hautnah zu erleben. Die jährliche Besucherzahl schwankt zwischen 2,4 und 3,8 Millionen Besuchern. 2007 nahm die UNESCO, welche für die Ernennung von Stätten, die auf Grund ihrer Einzigartigkeit und Individualität weltbedeutend sind, zuständig ist, das Gebiet des Parks in die Liste des UNESCO Weltnaturerbe, auf. Ein solches ernanntes und ausgezeichnetes Weltnaturerbe ist eine sehr hohe Auszeichnung, da diesen Titel nur Orte und Stätten bekommen, die historisch, künstlerisch, sowie wissenschaftlich von enormer Bedeutung für die Welt sind. Diese Auszeichnung bietet auch einen gewissen Schutz für den Teide Nationalpark, weil das UNESCO Weltnaturerbe weitgehend ein wachsames Auge auf diesen, um den Nationalpark in dem Zustand zu erhalten, wie er jetzt ist, geworfen wird
Teide Nationalpark
Der Teide Nationalpark umfasst die Gipfelregion des Pico de Teide und die Kraterregion Las Canadas. Nachdem der Teide 1954 als Nationalpark ausgezeichnet wurde, wird seit den 1990er Jahren die Einhaltung des Naturschutzes verstärkt durch Wildhüter kontrolliert. So ist beispielsweise Wandern und Spazieren abseits der als Wanderwege gekennzeichneten Pfade untersagt. Auf 3260 Metern befindet sich eine Schutzhütte, die auch eine Übernachtungsmöglichkeit bietet.
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Teide - Gipfelbesteigung
Es gibt für Touristen, sowie Einheimische, die nicht so viel Gehen können oder wollen, auch eine Seilbahn, die bis zum einem Punkt, der gerade mal 150 Meter unter der Bergspitze liegt, führt. Wer den Gipfel des Teide besteigen will, der benötigt eine extra hierfür zu beantragende Genehmigung. Dieser Antrag sollte vorab, rechtzeitig über das Internet oder vor Ort gestellt werden. Wird der Antrag genehmigt, ist es einem erlaubt, in einem Zeitfenster von zwei Stunden, wenn die Bedingungen dies zulassen, den Gipfel zu besteigen und die Aussicht von der Spitze aus zu genießen. Auf Grund der großen Nachfrage und der hohen Anzahl an gestellten Anträgen ist es ratsam, frühzeitig eine solche Reservierung zu tätigen. Man sollte zur Besteigung des Gipfels eine gewissen Wandererfahrung mit sich bringen, da die Wege durchhau steil sein können.
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Refugio de Altavista
Wenn man in Refugio de Altavista übernachtet - hierfür benötigt man keine Genehmigung, anmelden muss man sich dennoch - hat man die Möglichkeit ohne weitere Reservierungen den Gipfel vor neun Uhr zu besteigen. Viele Leute nehmen diese Möglichkeit in Anspruch, da der Ausblick besonders eindrucksvoll ist, wenn die Sonne gerade aufgeht oder gerade aufgegangen ist. Wenn man vor Vollmond früh morgens den Gipfel des Teide erklimmen will, benötigt man zumindest eine Stirnlampe, da es zu dieser Zeit noch dunkel ist - in der Woche nach jedem Vollmond wird diese nicht benötigt.
Hotel Parador Canadas del Teide in Teneriffa
Im Nationalpark Pico de Teide gibt es nur ein Hotel, das Parador del Cabadas, wo auch regelmäßig Vorträge von Astronomen gehalten werden und den Zuhörern viele Informationen bieten. Da der Sternhimmel hier besonders gut zu sehen ist, werden den Hotelgästen sogar Teleskope kostenfrei zur Verfügung gestellt, damit diese den Sternenhimmel aus der Nähe bewundern können. Im Parque National del Teide kommen Temperaturunterschiede von -20 °C. bis +40 °C. vor, sodass man sich als Urlauber genügen Ausrüstung für jede Temperatur und jede Art von Wetter mitnehmen sollte, um nicht ins Schwitzen oder Frieren zu kommen.
Die Geschichte des Teide
Lesen Sie hier über vergangene Vulkanausbrüche, etwaige zukünftige Vulkanausbrüche und die Symbolkraft des Teide auf Teneriffa.
Der Name "El Teide" entstand aus dem Begriff der Guanchen "Echeyde". Der Geschichte nach zufolge, bezeichnet der Name "Echeyde" die Wohnung eines bösen Dämons namens Guayota. Er hatte der Legende nach den Sonnengott Magec entführt und gefangen. Da die Guanchen auf Grund der starken Dunkelheit so erschreckt waren, baten sie ihren obersten Gott Achamán um Hilfe, welcher den bösen Dämon verjagte und den Sonnengott befreite. In weiterer Folge verschloss der oberste Gott der Guanchen die Öffnung des "Echeyde", in dem der Sonnengott gefangen gehalten wurde, mit einem großen Stopfen. Daraus leitet sich der heutige Name Pico de Teide ab.
Inselvulkan Pico de Teide
Der Inselvulkan Pico de Teide ist ein Schichtvulkan. Schichtvulkan ent- und bestehen aus einzelnen Lavaschichten und Lockermasse. Die Ursache für die Entstehung solcher Vulkane liegt darin, dass das Magma auf Grund eines Kieselsäure-Gehaltes von 55% bis 60% beim Austreten eine zähflüssige Form hat und nicht weit fließt. Es bilden sich dicke Lavaströme, die mit einer Temperatur von gerade mal 700-900 °C relativ kalt sind. Zwischen dem explosionsartigen Austreten des Magmas und der Lava, wird Lockermaterial ausgespuckt und vermengt sich mit der Lava. Dadurch, dass die Masse nach dem Austreten relativ bald wieder kalt wird, sich ablagert und erstarrt und sich daraus immer wieder Schicht für Schicht aufeinander absetzt, wird diese Form des Vulkans Schichtvulkan genannt. Charakteristisch für diese Art von Vulkan ist auch die relativ steile und spitzkegelige Form. Von den heute in etwa 1500 aktiven Vulkanen, also Vulkane, die in den letzten 10.000 Jahren zumindest einmal ausgebrochen sind, sind rund 700 davon Schichtvulkane in verschiedensten Farbennuancen. Die Geschichte des Teide zeigt also, dass der als UNESCO Weltkulturerbe gelistete Teide nicht in einem Schritt entstanden ist, sondern dass es dafür mehrere Tausend bis Hunderttausend Jahre gedauert hat. Die Entstehung von Teneriffa und dem Vulkan hat sich über mehrere Phasen vollzogen. Der heutige Vulkangipfel, sowie die Kraterstruktur, wie man sie heute kennt, weist eine sehr junge Bildung aus.
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Vulkanausbrüche und entstehende Basalte
Das Großgebiet des Vulkans besteht im Großen und Ganzen aus den Gebieten Miozäne Basalte, der Canadas Serie und Junge Basalte. Miozäne Basalte ist die älteste vulkanische Ablagerung des Teide und befindet sich im Südwesten der Insel. Die Struktur dieses Gebietes deutet darauf hin, dass in der Anfangsphase mehrere Insel entstanden sind und sich erst später zu dem heutigen Teneriffa, wie man es kennt, durch Eruptionen zusammenschlossen. Die ältesten, sich dort befindenden Gesteine haben ein Alter von über 11 Millionen Jahren. Die Serie Canadas entstand durch Auswurfmaterial, das sich ablagerte. Die ältesten kleinen Vulkane dort entstanden vor zirka 2 Millionen Jahren. Die jungbasaltische Ablagerungen haben eine bisher nur geringe Verwitterung vorzuweisen, wodurch sie eher scharfkantige und unausgeglichene Formen haben. Bis heute hat sich der Vulkanismus auf Teneriffa nicht vollends beruhigt und die Gefahr, dass ein der Pico de Teide jederzeit ausbrechen könnte, ist immer noch gegeben.
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Vulkankrater
Der auf Teneriffa gelegene Teide Krater erhebt sich aus einer riesengroßen Caldera und misst einen Durchmesser von 17 Kilometern. Eine Caldera bildet sich durch explosive Eruptionen oder durch den Einsturz oberflächennaher Magmakammern eines Vulkans und sind oftmals mit Wasser gefüllt, welches folglich Calderasee genannt wird. Nach heutigem Wissensstand ist man sich jedoch darüber im Klarem, dass der südliche Rand der Caldera ein Teil einer Trümmerlawine, die nach Norden ins Meer rutschte, ist. Der Gipfel des Teide selbst ist aus einem anderen Krater entstanden. Des Weiteren sind sich die Forscher einig, dass die unterseeische Platte im Norden Teneriffas das Material dieser gigantischen Lawine ist und dass der Vulkan Teide, wie man ihn heute kennt, auf einem sehr sehr alten, anderen Vulkan bzw. Krater entstanden ist. Der Teidekrater hat einen Durchmesser von 17 Kilometer und hat gezackte Ränder, welche die so genannten Canadas sind, und liegen in einer Höhe von 2.000 - 2.500 Metern.
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Pico del Teide aktiv - damals und heute
Der Teide ist immer noch aktiv? Wenn man die Ereignisse der letzten rund 600 Jahren vor Augen führt, so kommt man zu dem Ergebnis, dass der Pico de Teide viermal richtig ausgebrochen ist. 1492 sichtete Christoph Columbus aus der Ferne Rauch und Ruß aus der Caldera und dem Teide Krater austreten, jedoch weiß man nach heutigem Wissensstand, dass es sich hierbei um keinen Vulkanausbruch handelte. 1704-1705 brach der Inselvulkan Teide bei den Gebieten Siete Fuentes, Fasnia und Monafia de Las Arenas aus. 1706, also nur ein Jahr später, brach der Vulkan im Norden aus und enorme Schäden waren die Folge. Die Stadt Garachico wurde vollends unter den Lavamassen begraben und war komplett dem Erdboden gleich gemacht. 1798 gab es einen weiteren Ausbruch im Südwesten des Pico Viejo. Der bisher letzte Ausbruch des Inselvulkan Pico de Teide war am 18. November 1909 am Chinyero, welcher 10 Kilometer nord-westlich des Gipfels liegt. Hierbei waren wieder größere Schäden von Städten, sowie Flora und Fauna die Folge, denn die Lava floss bis Santiago del Teide.
Ob und wenn, wann der Inselvulkan wieder ausbrechen wird, ist unklar. 2004 gab es eine ernsthafte Uneinigkeit zwischen Vulkanforschern, als es auf einmal geheißen hat, dass der Vulkan kurz vor dem Ausbruch stehe und eine regelrechte Panik brach aus. Bewohner rund um den riesigen Teide übernachteten außerhalb ihrer Häuser und legten sich große Vorräte an. Auf Grund der Warnung wurde auch der Tourismus sehr eingeschränkt, da die Touristen Angst hatten, der Vulkan breche wirklich aus, was auch der Wirtschaft nicht gut tat. Am 20. Oktober 2004 wurde die Warnung schlussendlich aus der Welt geschafft - eine Rauchwolke wurde gesichtet, es brach kurzzeitig große Panik aus - jedoch stelle sich heraus, dass es sich herbei nur um eine Schönwetterwolke handelte.
2006 wurde eine Diskussion bezüglich der Geschehnisse von 2004 entfacht, da durch diesen enormen Fehler - das vermehrte Austreten von Kohlendioxid wurde nämlich als Vorbote aufsteigenden Magmas gedeutet - die Glaubwürdigkeit der Forscher infrage gestellt worden war. Die damals Alarm geschlagen habenden Forscher betonten jedoch starrsinnig, dass der Teide aus dem Schlaf erwacht worden sei und dass man nicht vorsichtig genug sein könne. Politiker und Wissenschafter gerieten zur damaligen Zeit in Streit, da dieser Vorfall der Tourismuswirtschaft, die eine der Haupteinnahmequellen Teneriffas und der Kanarischen Insel ist, eine große Stange Geld an Verlusten gekostet hat. Damit solche Fehlalarme und wirtschaftliche Verluste nicht mehr entstehend können, wurde ein neues System entwickelt, wobei unter anderem 150 spezielle Sensoren am Meeresboden befestigt wurden. Neben Fachleuten von Teneriffa wird dieses Projekt von Wissenschaftern aus aller Welt unterstützt, da gerade der Teide Krater ein unbeschriebenes Blatt ist, worüber man im Vergleich zu den meisten anderen Vulkanen sehr wenig weiß
Symbolkraft des Teide
Die Symbolkraft des Teide ist für die Bewohner Teneriffas enorm wichtig. Der Pico de Teide ist das Hauptsymbol von Teneriffa und eines der bedeutendsten, wenn nicht das bedeutendste Naturdenkmal der Kanarischen Inseln.
Das Wappen von Santa Cruz; Bildquelle: Wikipedia
Im Wappen von Teneriffa erscheinen genau in der Mitte sprudelnde Flammen des Teide, was sich äußerst imposant ausdrückt. Über dem Vulkan erscheint St. Michael, der Schutzpatron von Teneriffa. Die Symbolkraft äußert sich auch in der Flagge Teneriffas - Die Farbe der Flagge ist Blau, welches traditionell für das Meer, welches die Insel umgibt, steht und Weiß, welches für den schneebedeckten Gipfel des Inselvulkans im Winter steht. Wenn man in der Geschichte zurückgeht, kommt der Teide oft vor, sei es auf den frühen Kupferstichen oder aber auch auf Ölgemälden. Die Kupferstiche waren sehr typisch für das Kanarische Handwerk. Der Teide wurde auch auf der Rückseite des 1000-Peseten-Stückes abgebildet, sowie auf Ölgemälden und Postkarten. Es wurde sogar ein vierminütiges, instrumentales Musikstück, das den Namen "Mount Teide" trägt, von Mike Oldfield komponiert, welches auch auf seinem Studioalbum im Jahre 1982 erschienen ist. Ebenfalls widmende ein Schweizer Musiker namens Paul Brandenberg den Titel "Teide", welches auf dem Album "Tenerife" war, dem höchsten Berg Spaniens und dem drittgrößten Inselvulkan weltweit.
Auf Grund der Mondlandschaften und Wolkenphänomene, die nirgendwo anders in dieser spektakulären Form in Europa auftreten, wurden zahlreiche Filme bzw. Teile von Filmen, wie etwa "Star Wars" und "Planet der Affen" dort gedreht. Diese wunderbare Kulisse ist eine natürliche Nachahmung, wie es Quellen zu Folge auf dem Mond aussieht: Grobes Lavageröll, kaum Pflanzen (mehr über die Flora und Fauna des Nationalpark) und scharfkantige Steine und Felsen. Deshalb ist diese Gebiet bei Filmemachern so beliebt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich sicherlich lohnt, Teneriffa und das UNESCO Weltnaturerbe einmal gesehen zu haben.
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Literatur/Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Teide
http://en.wikipedia.org/wiki/Teide#Symbol
http://de.wikivoyage.org/wiki/Nationalpark_Teide
http://www.parquesnacionalesdecanarias.com/de/Teide/InformacionEspecifica/Historia.html